Sonntag, 10. September 2017

Intermezzo auf der Via Alpina (6.2. Etappe Via Alpina)

Wir waren wieder auf der Via Alpina unterwegs und - wer mag davon noch überrascht sein - es regnete. Diesmal versendete meine Wetter-App im Vorfeld sogar Starkregen- und Hochwasserwarnungen für die Region. Auf dem Programm stand der zweite Teil der 6. Etappe, die wir vor ein paar Wochen in Urigen unterbrochen hatten. Es war von Anfang an klar, dass nicht die attraktivste Wanderung vor uns lag, doch eben - Abkürzen oder Auslassen geht nicht.

Von Urigen aus führte die Strecke stets abwärts der Schächen entlang, manchmal schöner durch den Wald, öfters weniger schön direkt neben der Strasse. Dank Organisatorin Nicole hatten wir aber ein klares Ziel, auf welches wir uns freuen konnten: Mittagessen in der Pouletburg in Attinghausen. Wie der Name schon sagt, ist das Restaurant vor allem für Poulet im Chörbli bekannt und wir brachten die Kellnerin ziemlich aus dem Konzept, als wir zunächst einen Blick in die Karte werfen wollten (bevor wir dann alle das (halbe) Poulet im Chörbli bestellten). Die Bekanntheit der Pouletburg erstreckt sich übrigens bis in die Türkei, weil ein ehemaliger türkischer Ministerpräsident hier vor Jahren gegessen hat.

Der Gipfel des Hoch Geissbergs bleibt ungesehen
Mit vollem Magen machten wir uns dann an das Pièce de résistance des Tagen: Den Aufstieg nach Brüsti. Etwas über 1'100 Höhenmeter lagen vor uns und der Nieselregen vom Vormittag hatte sich in der Zwischenzeit zu einem anhaltenden Landregen gesteigert. Es gibt eine kleine Gondelbahn von Attinghausen nach Brüsti und ein Teil unserer Wandergruppe liess sich von ihr verführen; für den Rest galt weiterhin: Abkürzen oder Auslassen geht nicht. Nässe und Schlamm trotzend meisterten wir den steilen Aufstieg. Zugegeben, Genusswandern war das nicht.

Im Berggasthaus Z'Graggen, wo wir nass, dreckig und verschwitzt ankamen, wurden wir vom Wirtepaar Spiess sehr freundlich und unkompliziert empfangen und bewirtet, so dass wir schnell wieder trocken, sauber und warm wurden.

Für den nächsten Tag war eigentlich die Besteigung des Hoch Geissbergs geplant gewesen, spätestens als wir am Sonntag morgen zu dessen mit Schnee überzuckerten Hängen hinüber sahen, war klar, dass daraus nichts werden würde. Wir entschieden uns schliesslich für eine Minimalvariante: Wir gingen wieder nach Attinghausen hinunter (diesmal mit dem Bähnchen) und spazierten dann in einem grossen Bogen via Seedorf UR über das Reussdelta nach Flüelen - und hofften auf besseres Wetter für unsere diesjährige Abschlussetappe auf der Via Alpina in zwei Wochen.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag/Sonntag, 9./10. September 2017
  • Route: Urigen - Spiringen - Bürglen - Altdorf - Attinghausen - Brüsti - Berggasthaus Z'Graggen (Samstag) (Teil der 6. Etappe der Via Alpina/nationale Route Nr. 1); Attinghausen - Seedorf UR - Flüelen (Sonntag)
  • Unsere Wanderzeit: 5 h 45 min (Samstag); 1 h 30 (Sonntag)
  • Distanz: 19,6 km (Samstag); 7,5 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'250 m (Samstag); 50 m (Sonntag)
  • Übernachten: Berggasthaus Z'Graggen
  • Weitere Etappen der Via Alpina finden sich hier




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen