Sonntag, 13. März 2016

Sumpftour am Uetliberg (1. Etappe Zürich - Gotthard)

Heute begann es endlich, das diesjährige Wanderprojekt: Zu Fuss von Zürich auf den Gotthard. Die erste Etappe führte vom Triemli auf den Albispass und hatte damit den Vorteil, dass sie praktisch vor meiner Haustüre begann. Mit dem Bus hatte ich eine knappe Viertelstunde bis zum Startpunkt am Triemli. Die Busfahrt führt durch den boomenden Zürcher Westen, den vielleicht urbansten Teil von Zürich. Und als ich durch die grauen Häuserschluchten und entlang den zahlreichen Baustellen fuhr, kam ich nicht auf den Gedanken, dass ich schon kurze Zeit später mitten im grössten Eibenwald Europas im Morast stecken würde.

Doch der Reihe nach: Vom Triemli führte der Pfad zunächst in steilen Kurven Richtung Uetliberg hoch. Doch auf der Krete angekommen, liessen wir den Weg zum Gipfel links liegen und wanderten stattdessen geradeaus zum Jurablick. Beim Aussichtspunkt starrten wir einen Moment lang in die Wolken, doch die Jurakette - das letztjährige Wanderprojekt - wollte sich nicht zeigen.

Eine schöne Aussicht wäre ohnehin nur eine gefährliche Ablenkung gewesen: Am Jurablick begann der Coiffeurweg, ein schmaler, teilweise ausgesetzter Trampelpfad, der entlang der Höhenlinie unterhalb des Kulms der Westseite des Uetlibergs entlang führt. Bei trockenem Untergrund wäre der Weg keine besondere Herausforderung gewesen, doch die warmen Temperaturen der letzten Tage hatten die Schneereste zum Schmelzen gebracht und den Weg in einen langgezogenen, rutschigen Sumpf verwandelt. Ein Sturz hier hätte nicht nur in einem unfreiwilligen Schlammbad geendet, sondern auch in einer Rutschpartie den steilen Hang hinunter. Die einzige, die sich vom Matsch unbeeindruckt zeigte, war Shila, die Hündin einer Mitwanderin. Vier Pfoten zu haben ist eben machmal ein Vorteil. Aber abgesehen davon, dass neben meinen Schuhen auch meine Hosen bis zu den Knien vor Dreck strotzten, kamen schliesslich alle heil am Ende des Coiffeurwegs an.

Der Rest der Strecke führte entlang des Albisgrat Höhenwegs, und die zahlreichen Spaziergänger wunderten sich wohl ob unserer dreckigen Kleidung. Nach gut vier Stunden erreichten wir das Etappenziel auf dem Albispass. Doch hier war der Tag noch nicht zu Ende: Claude, der Organisator der Etappe, hatte für einen gemütlichen Ausklang im Restaurant Ziegelohlac gesorgt, und spätestens nach dem zweiten Glas Wein kümmerten uns unsere dreckigen Schuhe auch nicht mehr.


Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 12. März 2016
  • Route: Zürich, Triemli (SZU) - Hohensteinweg - Jurablick - Coiffeurweg - Felsenegg - Albispass
  • Unsere Wanderzeit: 4 h
  • Distanz: 15 km
  • Höhenmeter (Steigung): 760 m 




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