Dienstag, 29. Dezember 2015

Rigi: Klösterli - Kulm - Scheidegg

Ich hatte mich kurzfristig entschlossen, an Claudes kurzfristig ausgeschriebener Wanderung auf die/den Rigi mitzumachen. Wir waren schliesslich zu dritt, als wir bei Rigi Klösterli aus dem Bähnchen stiegen. Der Blick hinauf zum Kulm zeigte mehr grün als weiss, doch ausgerechnet die ersten Meter auf der Strasse waren dick vereist und ich vermisste meine zu Hause gelassenen Spikes. Doch kaum an der Sonne, war es nicht mehr glatt sondern nur noch steil. Der Weg über Schwändi führt auf direktem Weg den Berg hoch und bei frühlingshaften Temperaturen und zwei fitten Mitwanderern kam ich rasch ins Schwitzen.

Nach 1 h 30 min erreichten wir Rigi Kulm, doch hier war es mit den frühlingshaften Temperaturen vorbei; ein eisiger Wind wehte heftig über die Bergspitze und machte wenig Lust darauf, die schöne Aussicht zu geniessen. Stattdessen stiegen wir schnell hinab nach Rigi Staffel, wo die Jahreszeit sofort wieder wechselte. Wir waren uns schnell einig, dass wir diesen schönen Tag noch etwas ausnutzen sollten und statt direkt wieder zum Klösterli abzusteigen, noch einen Schlenker zur Rigi Scheidegg anhängen wollten, zumal Claude uns ja ohnehin eine vierstündige Wanderung versprochen hatte.

Nach einem kurzen Abstecher auf den Rotstock - auch dort zu windig, um länger zu verweilen - wanderten wir auf dem ehemaligen Trassee der Rigi - Scheidegg Bahn (inkl. Eisenbahnbrücke und Tunnel), welche 1931 Konkurs ging, ohne grössere Steigung zur Scheidegg. An einigen schattigen Ecken war der breite Weg schneebedeckt, so dass doch noch ein gewisses Wintergefühl aufkam. Mit der Gondel ging's zurück ins Tal.

Fazit: Ein schöner Abschluss der Wandersaison 2015, wobei der erste Teil bis auf den Kulm anstrengend ist, während die Strecke bis Rigi Scheidegg nur noch ein Spaziergang zum Auslaufen ist.


Wanderinfos:
  • Gewandert: Dienstag, 29. Dezember 2015
  • Route: Rigi Klösterli - Schwändi - Rigi Kulm - Rigi Staffel - Rotstock - First - Rigi Scheidegg
  • Unsere Wanderzeit: 3 h 45 min
  • Distanz: 13,8 km
  • Höhenmeter: 863 m

Sonntag, 27. Dezember 2015

Auf dem Alpenpanoramaweg von Appenzell nach Urnäsch

Geplant war die 3. Etappe des Alpenpanoramawegs (Nationale Route Nr. 3) von Appenzell nach Urnäsch. Gemäss Wanderland ist die Strecke 13 km lang, die reine Wanderzeit wird mit 3 h 45 min angegeben und 460 Höhenmeter sollen zu bewältigen sein. Ein gemütlicher Spaziergang, dachte ich, als ich um 10.30 Uhr in Appenzell aus dem Zug stieg.

Ich nahm mir die Zeit, zunächst etwas durch das hübsche Städtchen zu flanieren, das mit den kunstvoll bemalten Häusern schon fast als Freilichtmuseum durchgehen würde - als wäre die Zeit stehen geblieben. Ist sie ja vielleicht auch, zumindest bis 1991 als auch Appenzell Innerrhoden auf höchstrichterliche Anordnung hin den Frauen das Stimmrecht gewähren musste.

Möglicherweise studierte ich zu intensiv am Zusammenhang zwischen pitoresken Häusern und rechtlosen Frauen herum, auf jeden Fall verpasste ich eine Abzweigung und kam - kaum hatte ich das Städtchen verlassen - von der "3" ab und bemerkte meinen Fehler erst eine Viertelstunde später. Dank der App von Wanderland fand ich zwar schnell heraus, wo ich hingeraten war und welche Alternativen ich hatte, wieder auf den rechten Pfad zu gelangen: Ich konnte einen halben Kilometer einer Hauptstrasse entlang laufen oder zusätzliche 300 Höhenmeter hoch über den Himmelberg. Da ich auf Strassenverkehr keine Lust hatte und das milde Dezemberwetter (13 Grad!) mit einem strahlend blauen Himmel perfekt zum Himmelberg passte, entschied ich mich für die Bergvariante. Über den Gratweg, welcher auf der einen Seite die Aussicht auf den Alpstein mit Hoher Kasten und Säntis und der anderen Seite auf den Bodensee (z.B. auf den Nebel über dem Bodensee) bietet, stieg ich hoch. Die unfreiwillige Zusatzschlaufe stellte sich als Glücksfall heraus, denn vom Talgrund aus, auf welchem der Alpenpanoramaweg eigentlich verläuft, ist das Alpenpanorama nicht so schön sichtbar.

Auf dem Gross Himmelberg angekommen, brachte mich ein Wegweiser, auf dem Hundwiler Höhi stand, kurz in Versuchung, meinen Plan für heute ganz über den Haufen zu werfen und weiter über die Kreten zu wandern. Doch schliesslich stieg ich wieder hinab nach Gontenbad, wo ich wieder auf die "3" zurück fand. Der Weg ging flach weiter und überall waren bereits Winterwanderungen, Schneeschuhrouten und Langlaufloipen ausgeschildert - nur vom Schnee war nichts zu sehen; Wetter und Temperatur brachten eher Frühlingsgefühle hervor und ich unterdrückte die Lust, meine Schuhe auszuziehen und mit nackten Füssen über den ausgeschilderten Barfussweg zu stampfen.

Kurz nach Jakobsbad führte der Weg über die Anhöhe Unter Lauftegg. Der sorgfältig angelegte Wanderweg verlief sehr abwechslungsreich über Weiden und durch kleine Wäldchen. Am Schluss war noch der teilweise steile Abstieg nach Urnäsch zu bewältigen.

Fazit: Eine schöne Wanderung ohne besondere Schwierigkeiten durch das Appenzell. Highlights waren die Häuser von Appenzell, die Aussicht vom Gross Himmelberg sowie das Schlussstück über die Unter Lauftegg. Der Wanderweg war grundsätzlich gut ausgeschildert, ab und zu fehlte an einer Kreuzung der Hinweis auf die "3". Die Wanderland App hat hier gute Dienste geleistet und dafür gesorgt, dass ich nicht noch einen weiteren "Abstecher" machen musste.




Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag, 27. Dezember 2015
  • Route: Appenzell - Dählersegg - Gross Himmelberg - Gontenbad - Stanzlis - Gonten - Jakobsbad - Studen - Unter Lauftegg - Urnäsch (mit Ausnahme des Abstechers über den Gross Himmelberg alles entlang der Etappe 7 des Alpenpanoramawegs/nationale Route Nr. 3)
  • Meine Wanderzeit: 4 h
  • Distanz: 15.7 km
  • Höhenmeter: 720 m
  • Weitere Etappen des Alpenpanoramawegs finden sich hier