Sonnenaufgang auf dem Weg von der Britannia Hütte zur Station Felskinn |
Wir waren eine kleine Gruppe von Anfängern, die in Saas Fee von Bergführer Peter in Empfang genommen wurden. Gemeinsam fuhren wir mit der Gondelbahn und der unterirdischen Metro bis zur (inoffiziellen) Zwischenstation Hohlaub. Durch einen kurzen Stollen erreichten wir direkt den gleichnamigen Gletscher.
Dort bekamen wir dann einen Crash-Kurs mit den absoluten Basics für Hochtouren-Dummies: Wie ziehe ich die Steigeisen richtig an? Was ist vorne beim Klettergurt? Wo packe ich den Eispickel hin (möglichst ohne mich damit aufzuspiessen)? Anschliessend ging es weiter mit einer Lektion über die wichtigsten Knoten, inklusive der diesbezüglichen kulturellen Unterschiede zwischen Berner und Walliser Bergsteigern. Am Schluss stellte sich heraus, dass man mit einem Achterknoten ziemlich weit kommt - und den konnte ich noch aus meinen Pfadfindertagen. Wir machten die ersten Schritte in Steigeisen, als wir langsam - immer den zahlreichen Spalten ausweichend - den Gletscher überquerten. Das Wasser floss in unzähligen Rinnsalen über das Eis; hier oben kann man die Klimaerwärmung mit eigenen Augen sehen. Neben dem schmelzenden Eis schockierte mich vor allem der Müll, der auf dem Gletscher lag: Von Handschuhen über Sonnenbrillen bis zu Cola-Flaschen war alles zu sehen.
Allalinhorn von Saas Fee aus |
Von der Station Felskinn nahmen wir die Metro, welche uns direkt bis Mittelallalin auf 3'456 m fuhr, und damit mitten ins Sommerskigebiet von Saas Fee. Unglaublich, wie viele Skifahrer sich schon um diese Zeit in der Bahn und auf den Pisten tummelten! Ich hatte ja gewusst, dass die Ski-Kader im Sommer auf dem Gletscher trainieren, ich hatte hingegen nicht gewusst, dass man bereits im Kindergartenalter zum Ski-Kader gehören kann.
Allalinhorn Gipfelkreuz mit Matterhorn im Hintergrund |
Um genau elf Uhr - wie von Peter bereits am Vorabend exakt vorhergesagt - erreichten wir das Allalinhorn (4'027 m). Trotz den zahlreichen Seilschaften, die unterwegs waren, hatten wir den Gipfel sogar einen Moment lang für uns. Die Fernsicht war etwas getrübt, doch für den freien Blick aufs Matterhorn reichte sie allemal. Wir gratulierten uns gegenseitig zum Gipfelerfolg, um uns dann nach einer kurzen Pause an den Abstieg zu machen. Dieser ging - mit Ausnahme der erwähnten Kletterpartie über die Leiter - zügig voran, so dass wir - wie von Peter ebenfalls korrekt vorausgesagt - um ein Uhr bereits wieder bei der Station Mittelallalin in die Metro steigen konnten.
Wanderinfos:
(Daten sind nicht getrackt, sondern geschätzt/gerechnet)
- Gewandert: Samstag/Sonntag, 26./27. August 2017
- Route (nur Aufstieg Allalinhorn Sonntag): Mittelallalin - Allalinhorn - Mittelallalin
- Unsere Wanderzeit (nur Aufstieg Allalinhorn Sonntag): 5 h (inkl. Pausen)
- Distanz (nur Aufstieg Allalinhorn Sonntag): ca. 6 km
- Höhenmeter (nur Aufstieg Allalinhorn Sonntag): 600 m
- Übernachten: Britannia Hütte SAC
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