Samstag, 30. Januar 2016

Mit den Schneeschuhen rund ums Cheibehorn

Es war bereits der dritte Versuch, das Cheibehorn zu umrunden. Die zwei ersten im letzten Winter scheiterten daran, dass man nicht mehr zwischen Nebel und Schnee unterscheiden konnte, so dass wir beide Male zur Umkehr gezwungen waren. Doch wir hatten nicht aufgegeben und das cheibe Horn dieses Jahr nochmals ins Programm genommen - und diesmal sah die Wetterprognose vielversprechend aus.

Die erste Herausforderung des Tages war, in Bern ins richtige Ende des Zuges zu steigen, denn die Wagen wurden in Spiez aufgeteilt und wir wollten schliesslich ins Simmental und nicht versehentlich im Wallis enden. Von Erlenbach aus ging's dann mit der Stockhornseilbahn bis zur Mittelstation Chrindi. Die Prognose hatte recht behalten, das Wetter war gut, doch die grünen Hänge bereiteten uns etwas Sorge. Aber kaum hatten wir die Gondel auf 1637 m verlassen, standen wir im Winter. Und obwohl ich bereits das dritte Mal hier oben war - es war das erste Mal, dass ich das Horn, das es zu umrunden galt, auch tatsächlich zu Gesicht bekam.

Der Aufstieg begann am Hinterstockensee und die zu bewältigende Steigung sowie das warme Wetter brachten mich bald ins Schwitzen. Die Schneeschuhroute war gut gekennzeichnet und der harte Schnee machte sie einfach begehbar. Je höher wir stiegen, je besser wurde der Ausblick auf die Berner Alpen. Der höchste Punkt der Tour lag auf 1799 m und von dort ging's steil hinunter zum zugefroreren Oberstockensee. Auf der anderen Seite dieser weissen, topfebenen Fläche war noch ein letzter Anstieg zur Oberstockenalp zu bewältigen, bevor der Trail auf einem gewundenen Waldweg zurück zum Hinterstockensee führte.

Dort angekommen fand gerade die Rangverkündigung des Eisfischwettbewerbs statt. Wir verzichteten auf die Fische wie auch auf das Fondue im Iglu und liessen stattdessen den Tag unten im Tal ausklingen, im etwas speziellen Café Krone, das gleichzeitig auch ein Modellautoladen ist.

Fazit: Eine sehr schöne, nicht allzu lange Schneeschuhtour, für die es sich gelohnt hatte, ein drittes Mal ins Berner Oberland zu fahren.


Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 30. Januar 2016
  • Route: Chrindi - Hinterstockensee - Vorderstocken - Oberstockensee - Oberstockenalp - Chrindi (alles entlang des ausgeschilderten Schneeschuhtrails)
  • Unsere Wanderzeit: 2 h 45 min
  • Distanz: 6 km
  • Höhenmeter (Steigung): 484 m


Sonntag, 24. Januar 2016

Alpenpanoramaweg: Von Weesen nach Siebnen

Ich hatte die Linthebene bisher nur per Zug durchquert und wäre nie auf die Idee gekommen, dies zu Fuss zu tun, wenn nicht eine Kollegin das Projekt gestartet hätte, auf dem Alpenpanoramaweg quer durch die Schweiz zu wandern. Die Strecke von Weesen nach Siebnen ist ein Teil der Etappe 7; die Kürzung war den Wetterbedingungen geschuldet.

Es ist zweifellos nicht die schönste Etappe des Alpenpanoramawegs, der Weg führte uns mehrheitlich geradeaus und flach durch die von Autobahn, Zuglinie und Hochspannungsleitungen geprägte, höhepunktslose Ebene. Dabei gab es eigentlich nur zwei Herausforderungen: Die eine stellten die schneebedeckten und eisverkrusteten Wege dar, die das Fortkommen teilweise schwierig machten. Die andere war die Suche nach einem geöffneten, rauchfreien Restaurant für eine Kaffeepause. Insbesondere letzteres Kriterium war schwierig zu erfüllen, scheinbar ist das Rauchverbot in den Kantonen Glarus und Schwyz noch nicht angekommen. Mangels Alternativen endeten wir schliesslich im Eisenbähnli Pub in Reichenburg, dessen Inneneinrichtung sicher schon bessere Zeiten gesehen hatte, doch wir wurden nett bedient und da wir die einzigen Gäste waren, hatte das fehlende Rauchverbot keine praktischen Auswirkungen.

Auch wenn die Etappe wenige landschaftliche Höhepunkte bot, nach den vielen Kurzwanderungen in letzter Zeit tat es gut, wieder einmal eine längere Strecke unterwegs zu sein. An diesem guten Gefühl konnte selbst die mit Schneesportlern überfüllte S-Bahn, in welche wir uns für den Rückweg quetschen mussten, nichts mehr ändern.



Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag, 24. Januar 2016
  • Route: Weesen - Ziegelbrücke - Niederurnen - Reichenburg - Schübelbach - Siebnen (Teil der Etappe 7 des Alpenpanoramawegs/ nationale Route Nr. 3)
  • Unsere Wanderzeit: 5 h
  • Distanz: 22,7 km
  • Höhenmeter (Steigung): 332 m
  • Weitere Etappen des Alpenpanoramawegs finden sich hier


Sonnenuntergang auf dem Altberg

Als ich vor ein paar Jahren nach Zürich zog, nahm mich ein Kollege mit auf eine Fahrradtour auf den Altberg. Der steile Aufstieg - wenigstens für meine Fahrradfitness nicht bewältigbar - blieb mir bis heute in lebhafter Erinnerung. Nun ergab sich die Gelegenheit, den Altberg nochmals zu besteigen, diesmal aber zu Fuss und mit weniger sportlichen Ambitionen: Wie bereits letzten Samstag lag der Fokus mehr auf dem Geselligen denn auf dem Wandern.

Organisiert hatte die Tour Nicole, die auch dafür sorgte, dass wir uns nicht mit leerem Magen auf den Weg machen mussten. Wir stiegen von Hüttikon auf mehr oder weniger direktem Weg zum Altberg hoch und erreichten die Spitze des Aussichtsturms gerade rechtzeitig, um die letzten Sonnenstrahlen hinter der gegenüberliegenden Albiskette verschwinden zu sehen. Nachts, von hoch oben und mit einem Glas Wein in der Hand, hat sogar das Limmattal seinen Reiz, welches beleuchtet von unzähligen Lichtern unter uns lag.

Im Licht der Stirnlampen und des (fast) Vollmonds machten wir uns schliesslich auf den Rückweg: Via Hüttikerberg stiegen wir den steilen Weg hinab nach Würenlos. Dort steuerten wir direkt auf das Restaurant Alpenrösli zu, welches uns mit einer ausgesprochen netten Bedienung und gutem Essen positiv überraschte und wo wir den Abend - die nächste Wandersaison planend - gemütlich ausklingeln liessen.


Wanderinfos:
  • Gewandert: Samstag, 23. Januar 2016
  • Route: Hüttikon - Altberg - Hüttikerberg - Würenlos
  • Unsere Wanderzeit: 1 h 40 min.
  • Distanz: 7,5 km
  • Höhenmeter (Steigung): 304 m

Sonntag, 17. Januar 2016

Durch den Schnee in prähistorische Zeiten: Erdmannlistein

Auf der Anreise fuhr das Bähnchen der BDWM noch durch ein Schneegestöber, doch kaum war ich in Wohlen Oberdorf ausgestiegen, zeigte sich die Sonne. Auf dem Wegweiser beim Bahnhof ist der Erdmannlistein bereits ausgeschildert. Der Weg führt kurz durch ein Quartier und dann über Felder, bevor er in den Wald hineinführt. Ab diesem Zeitpunkt war ich alleine, keine Menschenseele begegnete mir auf dem verschneiten Weg an diesem Sonntagmorgen. Ein kurzer Abstecher führte mich zunächst zum Bettlerstein, einem Findling aus der letzten Eiszeit. Nur wenige Minuten davon entfernt schliesslich der Erdmannlistein.


Die Felsformation besteht aus drei grossen Steinen, die von prähistorischen Menschen aufeinandergeschichtet wurden. Little Stonehenge im Aargau, sozusagen. Der Sage nach sollen zudem in einer Höhle unter dem Stein Erdmannli gelebt haben, bis zwei junge Burschen Steine nach ihnen geworfen haben.

Vom Erdmannlistein führt der Weg weiter den Wald hinab, hinaus aus der Prähistorik, zurück in die Zivilsation und die Gegenwart - oder zumindest bis ins Mittelalter: Über die historische Holzbrücke betrat ich das Städtchen Bremgarten, welches mit einer schönen Altstadt aufwarten kann.

Fazit: Ein schöner Spaziergang mit Bettlerstein, Erdmannlistein und dem historischen Städtchen Bremgarten als Highlights.


Wanderinfos:
  • Gewandert: Sonntag, 17. Januar 2016
  • Route: Wohlen Oberdorf - Bettlerstein (Abstecher) - Erdmannlistein - Bremgarten (alles entlang dem ausgeschilderten Wanderweg Richtung Erdmannlistein/Bremgarten), eine Wegbeschreibung findet sich auch hier
  • Meine Wanderzeit: 1 h 15 min
  • Distanz: 6,2 km
  • Höhenmeter: 174 m


Samstag, 16. Januar 2016

Treberwürste und Reben

Normalerweise beginnt man ja mit der Wanderung und gönnt sich dann am Ende eine Belohnung. Doch heute begann der Tag mit der Belohnung resp. mit der Wurst, der Treberwurst, um genau zu sein. Dabei handelt es sich um eine Saucission Vaudois, die im Alkoholdampf des Tresters (berndeutsch: Treber) gegart wird. Serviert wurde uns die Spezialität von der Familie Soland auf dem Kapfgut oberhalb von Twann.

Nachdem wir uns also mit den Treberwürsten ausgiebig die Bäuche vollgeschlagen hatten, folgte dann doch noch die Wanderung, resp. der Verdauungsspaziergang: Von Twann nach Biel, mitten durch die mit Schnee gezuckerten Rebberge und immer mit Ausblick auf den Bielersee und die Petersinsel. Sogar die Sonne machte mit und sandte ihre Strahlen durch den bedeckten Himmel.

Fazit: Eine kurze Wanderung, problemlos auch im Winter begehbar. Ein Kuriosum am Wegrand ist die kleine Kapelle von Tüscherz, halb Kirche halb Schiessstand.



Wanderinfo:

  • Gewandert: Sonntag, 16. Januar 2016
  • Route: Twann - Tüscherz - Alfermée - Biel (Teil des Bielersee Rebenwegs)
  • Unsere Wanderzeit: 1 h 45 min
  • Distanz: 9 km
  • Höhenmeter: 228 m