Donnerstag, 18. April 2024

Rigi via Leitern

@wandernohneende
Viele Wege führen auf die Rigi und dieses Mal wollte ich einen ausprobieren, welcher über Leitern auf die Königin der Berge führt. Um zur Leitern-besetzten Schlüsselstelle zu kommen, musste ich aber zunächst über zwei sehr weite Schlaufen ausholend den langen Hang oberhalb von Weggis hochwandern. Die Aussicht über den Vierwaldstättersee und die zahlreichen blühenden Obstbäume entschädigten für die wenig effiziente Wegführung.

Kurz vor Bärgli fand ich schliesslich via einem schmalen Waldpfad eine Abkürzung, so dass ich wenigsten eine der Schlaufen nicht ganz auslaufen musste. Ab der Müseralp wurde der Weg schmaler und abwechslungsreicher - dafür aber auch steiler. 

Schliesslich erreichte ich den Geissrügge, wo die Leitern anfingen. Diese entpuppten sich zwar eher als Metalltreppen denn als Leitern, dafür gab es ein gutes halbes Dutzend davon - und ich konnte mich nicht mehr über die ineffiziente Wegführung beklagen, den effizienter konnte man zweihundert Höhenmeter nicht hochsteigen.

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Der Leiternweg endete beim Känzeli, der bekannten Aussichtsplattform, welche eine fantastischen Blick über den Vierwaldstättersee und die ihn umgebenden Bergketten bietet. Von hier was es nur noch ein Spaziergang bis Rigi Staffel. Dort verzichtete ich zugunsten eines Biers an der Sonne auf den Weiteraufstieg zum Kulm. Mit der Bahn ging es - zusammen mit ganz vielen anderen Samstagsausflüglern - wieder zurück ins Tal. 



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag, 14. April 2024
  • Route: Weggis - Blauweid - Tannenberg - Stutzberg - Pkt. 972 (dort inoffiziellem Wegweiser "Müseralp" folgen) - Müseralp - Geissrügge - Chänzeli - Rigi Staffel
  • Meine Wanderzeit: 3 h 10 min
  • Distanz: 8,2 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'290 m
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Sonntag, 3. März 2024

Hakuna Matata! Auf dem Dach von Afrika (Kilimanjaro-Trekking Teil 3)

@wandernohneende
Am nächsten Morgen liessen wir die Horombo Hütten hinter uns. Nach einem sanften, langgezogenen Aufstieg erreichten wir die ausgedehnte Hochebene, die wir schon am Vortag vom Aussichtspunkt aus gesehen hatten. Flach führte der breite Weg durch die braune, fast vegetationslose Einöde und wir näherten uns Schritt für Schritt dem mächtigen Kibo, der sich einsam von seiner Umgebung abhob. 

Ein letzter Anstieg brachte uns zur Kibo Hütte (4'720 m). Dort gab es eigentlich nur noch zwei Dinge zu tun: Ausruhen und das abschüssige Couloir hochstarren, in welchem die feinen Zickzacklinien der Wegspur erkennbar waren, die wir in der kommenden Nacht hochsteigen würden.

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Um 18 Uhr lagen wir bereits in unseren Schlafsäcken, doch für mehr als ein kurzes Eindösen reichte es nicht. Nur fünf Stunden später wurden wir schon wieder geweckt. Genau um Mitternacht begann schliesslich der Gipfelsturm: Im Lichte der Stirnlampen stiegen wir im Gänsemarsch langsam die Bergflanke hoch durch die Dunkelheit. 

Zu Beginn spürte ich praktisch nichts von der Höhe, doch wir hatten kaum die 5'000 m-Grenze erreicht, als wir Wanderer von anderen Gruppen passierten, die bereits erschöpft am Boden sassen. Zu diesem Zeitpunkt war mir auch nicht kalt, sondern im Gegenteil so warm, dass es mir leicht übel wurde. Die Übelkeit bekämpfte ich in der nächsten Pause bei der Hans-Meyer-Höhle (5'150 m) erfolgreich mit einem Schluck Cola. Gegen die Wärme zog ich eine meiner unteren Kleidungsschichten aus - ein Fehler, wie sich später herausstellen würde, denn ab da fror ich bis zum Gipfel durchgehend, insbesondere meine Finger wurden nicht mehr warm.

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Fast schlafwandlerisch trotteten wir weiter hoch, eine Serpentine nach der anderen. Mein Blickfeld bestand vornehmlich aus den violetten Hosen der Mitwanderin vor mir und ich musste mich richtig zwingen, auch mal die weitere Umgebung um mich herum wahrzunehmen: Die Lichterketten unter und oberhalb von uns der anderen Gruppen im Aufstieg, die Lichter der Ortschaften tief unter uns hinter der kenianischen Grenze und die Lichter der Sterne über uns.

Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren und hätte nicht sagen können, wie lange wir schon unterwegs waren. Mittlerweile hatte die Höhe auch auf mich Auswirkungen. Das Schwächegefühl, das ich verspürte, ist schwierig zu beschreiben: Ein leichter Schwindel, verbunden mit einem gelegentlichen Übelkeitsgefühl und generell ein Eindruck, erschöpft zu sein, obwohl ich überhaupt nicht schwitzte.

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In der Peripherie des Lichtkegels der Stirnlampe tauchten die ersten Schneefelder auf, doch der Kraterrand wollte einfach nicht kommen. Dafür wurde es noch etwas steiler und felsiger. Unsere Guides übernahmen schliesslich die Rucksäcke der weiblichen Gruppenmitglieder; die Männer mussten sich durchbeissen. Mein Rucksack war praktisch leer, trotzdem war es eine spürbare Erleichterung, ohne ihn zu laufen.

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Es war noch dunkel, als wir dann ziemlich plötzlich den Kraterrand beim Gilman's Point (5'685 m) erreichten. Hier gilt der Kibo als bestiegen, bis zum höchsten Punkt sind es aber nochmals knapp zweihundert Höhenmeter. Mir war das egal. Ich fühlte mich auf einmal geradezu euphorisch und wusste in diesem Moment, dass ich es bis zum Gipfel schaffen würde. 

Auf dem Grat lag viel Schnee - die Wochen vor unserem Aufstieg waren ungewöhnlich niederschlagsreich gewesen - doch das Fortkommen auf der ausgetretenen Spur war kein Problem. Beim Stella Point (5'756 m) konnte man die Lichterketten der Leute sehen, die über die Whiskey-Route aufstiegen und hier den Kraterrand erreichten. 

Kurz danach ging die Sonne auf. Sonnenaufgang auf dem Dach von Afrika - ein erhabenes Gefühl. Und dann, kurz vor sieben Uhr, erreichten wir den Uhuru Peak (5'895 m), den höchsten Punkt des Kilimanjaro-Massivs und von ganz Afrika! 

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Wir waren indes nicht die einzigen, die es geschafft hatten. Auf dem Gipfel herrschte ein Menschenauflauf, der an den Alpstein erinnerte. Vor dem Gipfelschild staute es sich, da alle natürlich ein Beweisfoto von ihren Gipfelerfolg wollten. 

Kaum hatten wir unsere Fotos gemacht, drängte Bryson, unser Chefguide, bereits wieder zum Aufbruch. Pole, pole - langsam, langsam - galt jetzt nicht mehr, ganz im Gegenteil, es wurde auf das Tempo gedrückt. Auf dem Aufstiegsweg ging es zunächst zurück zum Gilman's Point und dann das steile Couloir hinunter. Im Gegensatz zum Aufstieg konnte man im Tageslicht sehen, wie steil und abschüssig es wirklich war. Am Anfang folgten wir noch dem Zickzackweg, doch dann rutschten wir einfach entlang der Falllinie direkt die Bergflanke hinunter durch das weiche Schotterfeld. Eine sehr staubige Abstiegsweise!

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Fast genau zehn Stunden nach unserem Aufbruch waren wir zurück in der Kibo Hütte, doch der Tag war hier noch nicht zu Ende. Rasch packten wir unsere Sachen zusammen und stärkten uns kurz mit einer Suppe, dann ging es direkt weiter in Richtung Horombo Hütten. Die ausgedehnte Hochebene dünkte mich dabei noch ausgedehnter als am Vortag und insbesondere der langgezogenen Abstieg durch Buschland schien nicht mehr zu enden. 

Beim Abendessen in den Horombo Hütten wurden wir mit einer Torte überrascht, um unseren Gipfelerfolg zu feiern. Später lag ich noch lange wach in meinem Schlafsack, denn trotz des langen Marsches und der praktisch schlaflosen Nacht zuvor, konnte ich kaum ein Auge zu tun, ich war einfach viel zu vollgepumpt mit Endorphinen und Adrenalin. 

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Und dann brach bereits der letzte Tag unseres Kilimanjaro-Trekkings an. Eine letztes Mal Tasche und Rucksack packen, eine letzte Tasse Hibiscus-Tee, ein letztes Mal Lunch-Box fassen und schon ging es wieder los. Bei bestem Wetter ging es abwärts und die Vegetation wurde allmählich immer grüner, höher und feuchter. Ein letzter Blick über die Schultern, um sich vom Kibo zu verabschieden, bevor wir wieder in den Regenwald eintauchten. Hakuna Matata, wir haben es geschafft !


Wanderinfos:

  • Freitag, 2. Februar 2024: Horombo Hütten - Kibo Hütte (Distanz: 9,2 km - Wanderzeit (netto) : 4 h - Aufstieg: 1'000 m)
  • Samstag, 3. Februar 2024: Kibo Hütte - Gilman's Point - Stella Point - Uhuru Peak - Gilman's Point - Kibo Hütte - Horombo Hütten  (Distanz: 17,8 km - Wanderzeit (brutto inkl. Pausen): 13 h 30 min - Aufstieg: 1'200 m)
  • Sonntag, 3. Februar 2023: Horombo Hütten - Mandara Hütte - Marangu Gate (Distanz: 20 km - Wanderzeit (netto) : 5 h 30 min - Aufstieg: 30 m)


Alle Blogbeiträge zum Kilimanjaro-Trekking gibt es hier.




Sonntag, 25. Februar 2024

Pole, pole! Langsame Annäherung an den Kibo (Kilimanjaro-Trekking Teil 2)

@wandernohneende
Nach einem üppigen Frühstück - nur der Porridge fand in unserer Gruppe keinen begeisterten Anklang - packten wir unsere Sachen zusammen, um die zweite Etappe des Kilimanjaro-Trekkings in Angriff zu nehmen. 

Die Devise, die von unseren Guides fast mantra-artig immer wieder wiederholt wurde, war dabei "pole, pole" - "langsam, langsam". Wir würden heute die Dreitausender Grenze überschreiten und Langsamkeit war der Schlüssel für eine gute Akklimatisation und für das Aufsparen der Schwarzwäldertorte...

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Während die Mandara Hütten noch mitten im Urwald gelegen hatten, änderte sich die Vegetation an diesem Tag allmählich und wir liessen den dichten Regenwald hinter uns. Zunächst führte der Weg durch hohe, mit Flechten behangene Erikabäume, die immer niedriger wurden, bis sich schliesslich vor uns eine ausgedehnte Heidelandschaft aus kniehohem Gestrüpp öffnete. Zweimal hatte es in den letzten Jahren am Kilimanjaro grosse Buschbrände gegeben und man konnte sehen, dass sich die Vegetation davon noch nicht erholt hatte. Gegen Mittag zogen Wolken auf und verliehen der Landschaft eine mystische Atmosphäre.

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Auf unserem Aufstieg begegneten wir immer wieder Trägern, die für uns und andere Gruppen das Gepäck sowie sämtliches weitere Material, das benötigt wurde, um uns am Berg zu füttern und bei Laune zu halten, auf ihren Köpfen und Schultern hoch und runter transportierten. Zweiundzwanzig Leute brauchte es alleine, um unser kleines Grüppchen von sieben Personen zu versorgen: Neben den drei Guides waren dies zwei Küchenchefs und siebzehn Träger.

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Am Nachmittag erreichten wir schliesslich die Horombo Hütten (3'720 m). Diese glichen einem kleinen, sehr geschäftigen Dorf, da man hier nicht nur beim Aufstieg, sondern auch beim Abstieg übernachtet und entsprechend von vielen Touristen und ihren Begleittrossen bevölkert waren. Wir bezogen wieder Viererzimmer und richteten uns für zwei Nächte ein.

Der nächste Tag diente der Akklimatisation und dafür unternahmen wir eine kleine Wanderung, die uns zunächst zu den Zebra Rocks führte, einer tatsächlich wie ein Zebra gefärbten Felsformation. Dabei hatten wir immer den Mawenzi, den zweithöchsten Gipfel des Kilimanjaro-Massivs, direkt vor Augen, der vor allem mit imposanten, senkrechten Felssäulen aufwarten kann. 

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Als wir schliesslich eine kleine Anhöhe direkt neben dem Mawenzi erreichten, war der Blick endlich frei auf unser eigentliches Ziel, den Kilimanjaro, oder eben korrekter: den Kibo, den höchsten Berg des Kilimanjaro-Massivs mit seinem höchsten Punkt, dem Uhuru Peak. 

Imposant erhob sich der mächtige Berg über der kargen Landschaft und die weissen Schneefelder auf dem Kraterrand strahlten in der Sonne. Auf unserem Aussichtspunkt waren wir bereits auf gut 4'400 m, trotzdem erschien uns der Kibo immer noch riesig. Und weit weg - denn gut erkennbar war die ausgedehnte Ebene, die es am nächsten Tag zu überqueren galt.

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Der letzte Teil des Kilimanjaro-Trekkings mit dem Gipfelsturm gibt es => hier.


Wanderinfos:

  • Mittwoch, 31. Januar 2024: Mandara Hütte - Horombo Hütten (Distanz: 11,8 km - Wanderzeit (netto): 5 h - Aufstieg: 1'000m)
  • Donnerstag, 1. Februar 2024: Horombo Hütten - Zebra Rock - Mawenzi Sattel - Horombo Hütten (Distanz: 8,5 km - Wanderzeit (netto): 3 h 30 min - Aufstieg: 600 m)


Alle Blogbeiträge zum Kilimanjaro-Trekking gibt es hier.



Sonntag, 18. Februar 2024

Jambo! Willkommen in Afrika (Kilimanjaro-Trekking Teil 1)

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Beim Einchecken am Flughafen Zürich fragte mich die Dame bei der Gepäckaufgabe, ob ich einen Lawinenrucksack dabei habe. Ich weiss nicht genau, ob mein (sehr gewöhnlicher) Wanderrucksack, den ich als Handgepäck mitführte, oder mein Reiseziel (Kilimanjaro Airport) sie auf diese Frage gebracht hatte. Meine Verneinung quittierte sie auf jeden Fall mit einem äusserst kritischen Blick auf mich und meinen Rucksack.

Einen sehr langen Flug später landete ich schliesslich in Tansania auf dem Kilimanjaro International Airport. Trotz des Zusatzes "International" - Bern-Belp ist im Vergleich dazu ein Grossflughafen. Dort traf ich meine sechs Mitwanderer, mit welchen ich mein Kilimanjaro-Abenteuer teilen würde. 

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Am nächsten Tag gewöhnten wir uns an das afrikanische Klima und lernten bei einem Spaziergang durch Marangu, der Stadt am Fusse des Kilimanjaros, unser einheimisches Guide-Team kennen, das uns auf den höchsten Gipfel Afrikas führen würde. Umflattert wurden wir während unseres Ausflugs die ganze Zeit von dichten Schwärmen aus weissen Schmetterlingen.

Marangu ist angeblich eine Stadt mit über 40'000 Einwohnern, was ich bei unserem Rundgang kaum glauben konnte, denn alles was ich sah, waren einzelne, im dichten Dschungel verstreute Häuschen. Besonders bemerkenswert fand ich die Ziegenställe, bei welchen die Ziegen im ersten Stock untergebracht waren. 

Von Bryson, unserem Chefguide, lernte ich dann etwas über das lokale Immobiliarsachenrecht: Grundstücksgrenzen werden nicht mit Grenzsteinen markiert, sondern mit Yucca-Palmen. Ein nochmaliger Blick auf die versteckte Dschungelstadt zeigte dann auch, dass Marangu nicht aus unorganisiertem Urwald besteht, sondern aus fein säuberlich mit Yucca-Hecken abgegrenzten Parzellen, wobei jede Familie ihre eigene kleine Bananenplantage hat.

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Der Rundgang endete bei der lokalen Vertretung von Aktivferien, dem Reiseanbieter, bei welchem ich das Trekking gebucht hatte. Dort gab es vom Chef persönlich einen Imagevortrag über den Reiseveranstalter mit ausgeprägter Betonung der sozialen Beiträge, welche Aktivferien für die Gemeinde leistet (mehrfach erwähnt wurde die Spende der Lehrerpulte für die lokale Schule). Wir nickten brav und gaben uns Mühe, trotz Hitze und Jetlag nicht einzuschlafen - das wäre nicht gut angekommen und hätte wohl zu einer Wiederholung des ganzen Vortrags geführt.

Da unsere Gruppe nur aus sieben Teilnehmern bestand, wurden wir nicht von einem schweizerischen, sondern nur von einheimischen Bergführern begleitet. Soviel vorweg: Ich fühlte mich durch Bryson und sein Team beim Aufstieg jederzeit optimal und sicher betreut und vermisste nie eine schweizerische Begleitung.

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Trotzdem schätzen wir es sehr, dass Urs, ein Schweizer Bergführer, der eine Naturreisegruppe des gleichen Reiseveranstalters begleitete, uns am Abend eine kurze Einführung zu Tansania und dem Kilimanjaro gab. Von Urs lernte ich vor allem zwei Dinge: Der Kilimanjaro verhält sich zum Kibo wie der Alpstein zum Säntis. Und die eigenen Energiereserven für den Aufstieg muss man sich wie eine Schwarzwäldertorte vorstellen, die man so lange wie möglich aufsparen sollte, damit man für den finalen Gipfelaufstieg möglichst viel Torte übrig hat.

Am folgenden Tag begann dann endlich das Wandern. Eine kurze Fahrt brachte uns zum Marangu-Gate, dem Eingang zum Kilimanjaro-Nationalpark und Startpunkt unseres Aufstiegs über die Marangu-Route. Unser Guideteam bestand neben Bryson aus dem erfahrenen Julius und dem Nachwuchsguide Soca. 

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Wir passierten das Eingangstor und der erste Teil der Wanderung führte auf einem gut ausgebauten Weg durch einen üppig grünen Regenwald. Es ging immer leicht aufwärts, war aber nie steil. Geraschel im dichten Blätterdach machte uns auf eine Gruppe Affen aufmerksam, die es sich in den Baumkronen bequem gemacht hatten.

Nach knapp vier Stunden reiner Wanderzeit erreichten wir schliesslich die Mandara Hütte auf 2'720 m. Eigentlich ist es nicht eine Hütte, sondern mehrere. Wir waren in zwei Zimmern mit je zwei Etagenbetten untergebracht und punkto Sauberkeit und Komfort konnte die Unterkunft problemlos mit einer SAC-Hütte mithalten. 

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Am späteren Nachmittag machten wir noch einen kurzen Spaziergang zum Maundi Krater. Die aufgezogenen Wolken verdeckten zwar die versprochene Aussicht, doch dafür entdeckten wir süsse "Murmeltiere", die auf Bäumen leben. Direkt hinter unserer Hütte konnten wir später auch noch eine Familie Seidenaffen beobachten, die mit ihren langen, weissen Schwänzen über die dünnen Äste balancierten.

Nach dem Abendessen, welches einen ersten Eindruck davon gab, wie gut wir auf dieser Wanderung kulinarisch versorgt werden würden, schlüpfte ich schliesslich in meinen warmen Schlafsack, um meine erste Nacht am Kilimanjaro zu verbringen.


Die Fortsetzung des Kilimanjaro-Trekkings gibt es => hier.


Wanderinfos:

  • Samstag/Sonntag, 27./28. Januar 2024: Zürich (ZRH) - Doha (DOH) - Arusha (JRO) (Distanz: 6'300 km - Reisezeit: 11 h 30 min)
  • Montag, 29. Januar 2024: Marangu
  • Dienstag, 30. Januar 2024: Marangu-Gate - Mandara Hütte (Distanz: 8,5 km - Wanderzeit (netto): 3 h 40 min - Aufstieg: 850 m)


Alle Blogbeiträge zum Kilimanjaro-Trekking gibt es => hier.

Freitag, 20. Oktober 2023

Sighignola: Auf dem Balcone d'Italia

@wandernohneende
Ich sass auf dem sonnigen Balkon meines Hotels hoch über dem Luganersee und suchte auf SchweizMobil nach einem geeigneten Gipfel, den ich am nächsten Tag besteigen konnte. Als ich meinen Kopf hob, starrte er mir schliesslich direkt entgegen: Der Sighignola, auch bekannt als Balcone d'Italia. 

Zum Ausgangspunkt der Wanderung gelangte ich per Schiff: Von Lugano aus tuckerte das mit asiatischen Touristen gut besetzte Kursschiff gemächlich entlang der stark verbauten Küste bis zum malerischen Dörfchen Gandria. Von dort wechselte es zur gegenüberliegenden, wilderen Uferseite. In San Rocco war ich schliesslich der einzige Passagier, welcher das Schiff verliess - der Rest gondelte wieder zurück nach Lugano.

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Ich wanderte den kleinen Weiler San Rocco hinauf. Am Anfang führte die Strecke entlang eines schmalen Teersträsschens und durch mehrere kleine Orte, bis ich schliesslich die letzten Häuser hinter mir liess und in einen schmalen Waldpfad einbog. 

Es gibt nicht viel über den Aufstieg zu berichten: Er war einfach sehr steil und bot - abgesehen von kleinen Unterschieden im Grad der Steilheit - wenig Abwechslung. Der dichte Wald versperrte die meiste Zeit den Blick auf den Luganersee, dafür spendete er viel Schatten, worüber für ich an diesem aussergewöhnlich heissen Herbsttag sehr froh war.

Ich hatte die Hälfte der Höhenmeter schon zurückgelegt, als der Sighignola zum ersten Mal auf einem Wegweiser als Ziel auftauchte. Ich schien mich bis dahin nicht auf der Hauptaufstiegsroute zu befinden. Bald danach erreichte ich die schweizerisch-italienische Grenze, welche mit einem Stein markiert war. Sowohl schweizerische wie italienische Wegweiser zeigten die weitere Richtung zum Gipfel an. Ich folgte ihnen dem Grat entlang bis schliesslich zwischen den Bäumen ein Gebäude auftauchte. Ich hatte es geschafft!

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Auf der grossen Aussichtsplattform wurde dann auch klar, warum der Gipfel mit einem Balkon verglichen wird. Die Sicht ist wirklich spektakulär, selbst an diesem leicht dunstigen Tag. Unklar blieb mir, warum es der Balcone d'Italia ist. Der Gipfel des Sighignolas (1'314 m) liegt zwar - ganz knapp - auf italienischem Boden, die beste Aussicht hat man aber eindeutig in Richtung Schweiz.

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Während ich auf der Wanderung kaum einer Menschenseele begegnet war, herrschte auf dem Gipfel reges Treiben. Komplett verschwitzt und im Wanderoutfit fiel ich zwischen den schick gekleideten Italienerinnen auf. Von der italienischen Seite her kann man nämlich mit dem Auto auf den Gipfel fahren, der anstrengende Aufstieg ist komplett freiwillig.

Der Abstieg führte dann wieder teilweise abschüssig durch den Wald und war - wie der Aufstieg - eher eintönig und nicht wirklich abwechslungsreich. In Arogno stattete ich schliesslich noch der imposanten Kirche einen Besuch ab, bevor es mit dem Bus zurück nach Lugano ging.



Wanderinfos:

  • Gewandert: Samstag, 30. September 2023
  • Route: San Rocco - Selvetta - Pugerna - Alla Gera - Alpe di Pugerna - Sighignola - Costa dell'Oro - Arogno
  • Meine Wanderzeit: 3 h 15 min
  • Distanz: 8,5 km
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'050 m


Donnerstag, 21. September 2023

Gletschertrekking über den Grossen Aletschgletscher

@wandernohneende
Als Abschluss meiner Sommerferien hatte ich eine viertägige Gletschertour geplant. Nachdem das Wetter der vorangehenden zwei Wochen heiss und sonnig gewesen war, kündigte sich ausgerechnet für das Wochenende der Tour ein heftiger Wetterwechsel an. Statt der viertägigen Wanderung über vier Gletscher wurde daher ein zweitägiges Trekking über einen Gletscher - den Aletschgletscher - daraus.

Mit dem neuen Eigerexpress ging es von Grindelwald Terminal - wirklich vergleichbar mit einem Flughafenterminal - bis Eigergletscher und von dort mit der Bahn durch die Eigernordwand auf das Jungfraujoch.

Aletschgletscher
Auf 3'463 m herrschte T-shirt-Wetter, als wir unsere Steigeisen anschnallten. Ich hatte die Strecke vom Jungfraujoch zur Konkordiahütte schon vor ein paar Jahren gemacht, doch ich war erneut beeindruckt von der Weite der Gletscherwelt und der zum Greifen nahen Alpengipfel. Davon kann ich einfach nicht genug bekommen!

Nur das oberste Stück des Jungfraufirns war noch schneebedeckt und bald wanderten wir über blankes Eis. Unser Bergführer navigierte uns geschickt um die zahlreichen Spalten herum. Das Wasser rann in kleinen Rinnsalen über das Eis, um sich schliesslich zu einem reissenden Wildbach zu vereinen, der sich tief ins Eis eingegraben hatte. Wir folgten seinem Ufer bis zum Punkt, wo er durch eine Gletschermühle in die Tiefen des Eises verschwand. 

@wandernohneende
Auf dem Konkordiaplatz vereinen sich drei Gletscher. Hoch darüber auf einem Felsen liegt die Konkordiahütte. Der Aufstieg über die senkrechte Felswand führt über eine luftige Metalltreppe. Diese wurde vor ein paar Jahren versetzt und um 100 Stufen verkürzt. Für mich waren es an diesem Tag aber immer noch viel zu viele Stufen - die Hitze und die Höhe forderten ihren Tribut und brachten mich an den Rande des Kollapses. 

Auf der sonnigen Terrasse der Hütte bei einem grossen Bier und einem Stück Aprikosenkuchen mit einer Extraportion Rahm erholte ich mich aber schnell wieder. Der Blick über die ausgedehnte Eismasse des Konkordiaplatzes war unbeschreiblich. Leider wird in weniger als hundert Jahren davon nichts mehr übrig sein.

Am nächsten Morgen starteten wir im Morgengrauen. Über einen schmalen, abschüssigen Trampelpfad ging es wieder zurück auf den Gletscher. Nachdem wir die erste Spaltenzone hinter uns gebracht hatten, erreichten wir den "Aletschhighway", eine flache, fast spaltenfreie Zone im Zentrum des Gletschers, auf der wir zügig vorwärts kamen. 

@wandernohneende
Das pyramidenförmige Eggishorn markierte schon von weitem den Ausstiegspunkt aus dem Gletscher, der an seinem Fuss eine leichte Kurve macht und dabei in grosse Spalten aufreisst. Eigentlich glich der Gletscher hier eher einem Meer aus vereisten Wellen mit tiefen, breiten Tälern und schmalen Kämmen. Wie in einem Labyrinth mussten wir uns den richtigen Weg suchen, um zum Gletscherrand zu gelangen.

Dort verstauten wir die Steigeisen definitiv in unseren Rucksäcken und stiegen über glatte Felsen zu den Märjelenseen hoch. Durch den Tunnel und über breite Wanderwege ging es schliesslich zur Fiescheralp und mit der Gondel bequem ins Tal zurück.


Wanderinfos:

  • Gewandert: Donnerstag/Freitag, 24./25. August 2023
  • Route: Jungfraujoch - Jungfraufirn - Konkordiaplatz - Konkordiahütte (Donnerstag); Konkordiahütte - Aletschgletscher - Märjelenseen - Obers Tälli - Fiescheralp (Freitag)
  • Unsere Wanderzeit: 3 h 50 min (Donnerstag); 5 h (Freitag)
  • Distanz: 8,7 km (Donnerstag); 13,7 km (Freitag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 180 m (Donnerstag); 250 m (Freitag)
  • Übernachten: Konkordiahütte SAC
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Strecke Donnerstag

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Strecke Freitag

Donnerstag, 14. September 2023

Sonnenaufgang auf dem Brienzer Rothorn

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Vor ein paar Jahren hatte ich mit den Schneeschuhen den Höch Gumme oberhalb Lungern bestiegen und dabei entdeckt, dass man von dort über den Grat bis zum Brienzer Rothorn weiter gehen kann. Seither stand diese Tour auf meiner Wander-to-do-Liste und da traf es sich gut, dass das Motto unseres diesjährigen Wanderprojekts "Gratwanderung" lautet.

Mit der Gondelbahn ging es zunächst von Lungern nach Turren hinauf, wo wir das Wanderwochenende mit einem Startkaffee starteten. Ich hatte die Tour so geplant, dass möglichst viel Grat miteingeschlossen war, so dass wir zunächst ein paar Meter Richtung Dundel abstiegen, um anschliessend über einen breiten Feldweg in weiten Kurven zur Dundelegg (1'727 m) hochzusteigen, wo das eigentliche Gratwandern begann.

@wandernohneende
Stetig ansteigend folgten wir dem Kamm und umrundeten so in einem Halbkreis das Turren-Hochplateau. Es war ein warmer, sonniger Tag, auch wenn sich immer wieder eine Wolke in den Berggipfeln verfing und die Aussicht verdeckte. Das Mändli (2'056 m) mit seinem steinernen Kreuz war der erste Gipfel, den wir erreichten. 

Doch da waren wir noch lange nicht am Ziel: Weiter ging es im abwechselnden Auf und Ab dem schmalen Bergrücken entlang mit dem Höch Gumme (2'204 m) als nächste Bergspitze. Dort machten wir Mittagspause und ein Mandelgipfel wäre das perfekte Dessert gewesen, doch niemand liess sich dazu überreden, uns einen im Berghaus Schönbüel (welches nur zweihundert Höhenmeter unter uns lag) zu holen.

Ein steiler Abstieg führte vom Höch Gumme hinunter und wir wussten alle, dass wir diese verlorene Höhe später mühsam wieder zurückgewinnen mussten. Linker Hand - tief unter uns - lag türkisfarben der Brienzersee. Rechter Hand - näher, kleiner, dunkler - der Eisee. Vor uns das Brienzer Rothorn, dessen Spitze sich hinter einer Wolke verborg. Und hinter uns konnte man auf die lange Bergkette zurückblicken, über welche wir gewandert waren.

@wandernohneende
Ab dem Eiseesattel begann der Schlussanstieg, der über einen eher langweiligen Schotterweg hinaufführte. Doch schliesslich hatten wir es geschafft! Den Gipfel des Brienzer Rothorns (2'348 m) teilten wir mit zahlreichen "Bähnlitouristen", die eindeutig frischer aussahen als wir. Im Berggasthaus Rothorn Kulm erholten wir uns schnell mit einer Dusche, einem Bier und einem guten Abendessen. 

Am nächsten Morgen waren wir früh genug aus den Betten, um vom Gipfel des Rothorns aus den Sonnenaufgang zu betrachten, bevor es zum reichhaltigen Frühstücksbuffet ging.

Für die Wanderung vom Sonntag gab es verschiedene Varianten: Nicole und Reto entschieden sich für die harte Tour und wanderten auf dem berüchtigt ausgesetzten Brienzer Grat weiter bis Harderkulm. Der Rest von uns machte es den Bähnlitouristen gleich und tuckerte mit der historischen Dampfzahnradbahn (unsere hatte leider eine Diesellock) sehr gemächlich nach Brienz hinunter. 

@wandernohneende
Wir wollten aber auch noch etwas wandern, trotz der bereits am Vormittag drückenden Hitze. Zuerst entlang des Brienzersees, dann durch die beiden hübschen Dörfchen Hofstetten und Brienzwiler machten wir uns auf in Richtung Brünigpass. Dabei konnten wir zur Bergkette hochsehen, über welche wir am Tag zuvor gewandert waren. 

Als die Route schliesslich steiler wurde, führte der Weg zum Glück durch den Wald. Trotzdem - ich hatte selten so geschwitzt wie bei dieser Wanderung. Auf dem Brünigpass (1'008 m) herrschte reges Treiben und Kolonnen von Autos und Motorräder brausten die engen Kurven der Passstrasse empor. 

Wir beschlossen, unsere Wanderung auf der Passhöhe zu beenden. Und auf dem Heimweg im Zug fantasierten wir von kalten Duschen und erfrischenden Apéros. 


Wanderinfos:

  • Gewandert: 9./10. September 2023
  • Route: Turren - Dundel - Dundelegg - Rückenegg - Mändli - Höch Gumme - Zwischenegg - Eiseesattel - Brienzer Rothorn (Samstag): Brienz - Hofstetten b.B. - Brienzwiler - Brääch - Herwäg - Brünigpass (Sonntag)
  • Unsere Wanderzeit: 4 h 10 min (Samstag); 2 h 40 min (Sonntag)
  • Distanz: 11,9 km (Samstag); 9,7 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'250 m (Samstag); 650 m (Sonntag)
  • Übernachten: Berghaus Rothorn Kulm
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Wanderung Samstag

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Wanderung Sonntag


Donnerstag, 7. September 2023

Himmelsleiter und Lisengrat: Ausgesetztes am Säntis

@wandernohneende
Über das lange 1. August-Wochenende hatte ich an einer 4-tägigen Wanderung rund um den Piz Kesch teilgenommen. Dies war zwar eine sehr schöne Tour gewesen, doch als "Souvenir" hatte ich mir einen sehr hartnäckigen Virus eingefangen, der mich mitten im Hitzesommer zwei Wochen flachlegte. Obwohl noch rekonvaleszent, wollte ich unbedingt an der von Reto (unter tatkräftiger Mithilfe von Nicole) organisierten Wanderung über den Säntis mitmachen, denn sowohl Himmelsleiter wie auch Lisengrat standen schon lange auf meiner Wanderwunschliste.

Auf der Schwägalp liefen die letzten Vorbereitungen für das Schwägalp-Schwingen, als wir mit dem langen Aufstieg begannen. In scheinbar endlosen Schlaufen schlängelte sich der schmale Pfad den anfangs noch im Schatten liegenden Hang hoch. Wir waren nicht die einzigen, die an diesem Tag auf den Säntis wollten: Wie an einer Perlenkette reihten sich die Wanderer auf dem ausgesetzten Weg in einer Einerkolonne auf. 

@wandernohneende
Für mich war der Aufstieg eine Tortur und von zahlreichen Hustenanfällen begleitet - vielleicht hätte ich mich besser doch noch eine Woche länger geschont. Netterweise nahmen meine Mitwanderer aber Rücksicht auf mich und passten ihr Tempo an. Ich war froh, als wir schliesslich das Berggasthaus Tierwis erreichten, wo wir eine längere Pause einlegten. Einer meiner Hustenanfälle verscheuchte einen anderen Gast von unserem Tisch - er traute meiner Versicherung, dass mein Corona-Test negativ ausgefallen war, offensichtlich nicht.

Nach dem Tierwis wechselte die Route in die sonnenbeschienene Westflanke des Säntis. Diese ist mit weissem, zerfurchten Kalkstein überzogen. Fast senkrecht stehen hier die gut erkennbaren Gesteinsschichten nebeneinander. Über uns sah man bereits die Gipfelstation des Säntis - und die steilen Felswände, die noch vor uns lagen.

Schliesslich erreichten wir die Himmelsleiter, das letzte Stück vor dem Gipfel. Zahlreiche Metalltritte und Stahlseile ermöglichen den Aufstieg über die vertikale Felswand. Kurz aber anstrengend war die Kletterei dieses Nadelöhr hinauf. Oben angekommen war man zwar nicht im Himmel, aber wenigstens nahe beim nächsten Restaurant für eine erneute Verschnaufpause.

Den Säntisgipfel teilen sich übrigens die drei Kantone Appenzell Ausserrhoden, Appenzell Innerrhoden und St. Gallen. Dass Appenzell Ausserrhoden - entgegen dem natürlichen Grenzverlauf - einen Anteil am Gipfel hat, geht auf ein Bundesgerichturteil aus dem Jahr 1895 zurück, für welches eine Delegation aus drei Bundesrichtern zu Fuss zum Säntis aufsteigen musste und welches die NZZ als "sympathischstes Fehlurteil" des Bundesgerichts betitelte (Juristisch Interessierte - die auch noch die alte deutsche Schrift lesen können - finden den Originalentscheid des Bundesgerichts hier: BGE 21 I 957)

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Der zweite Teil der Wanderung führte über den Lisengrat, auch dieser ist für seine Ausgesetztheit bekannt. Nach einem ersten kraxeligen Stück wurde der Grat aber schnell wieder breit und ich war schon fast ein wenig enttäuscht. Doch Reto versicherte mir, dass noch weitere interessante Teilstücke kommen würden, und er behielt recht: Der Weg führte entlang von und teilweise zwischen spitzen Felswänden hindurch. Doch überall gab es Metalltritte und Ketten, an denen man sich festhalten konnte. 

Schliesslich erreichten wir die Rotsteinpasshütte, wo wir die Nacht verbrachten und den zahlreichen Steinböcken zuschauen konnten, die sich im Geröllfeld gegenüber der Hütte tummelten. 

Nachdem mich der erste Tag ziemlich geschlaucht hatte, entschied ich mich am nächsten Tag zusammen mit einem weiteren Mitwanderer direkt nach Wildhaus abzusteigen, statt noch einen Umweg über den Altmannsattel zu machen. Gemütlich und mit vielen Pausen erreichten wir so schliesslich gegen Mittag Wildhaus.



Wanderinfos:

  • Gewandert: 19./20. August 2023
  • Route: Schwägalp - Musfallen - Tierwis - Säntis - Lisengrat - Rotsteinpass (Samstag); Rotsteinpass - Schafboden - Gerstei - Dreihütten - Gamplüt - Wildhaus (Sonntag)
  • Unsere Wanderzeit: 4 h 50 min (Samstag); 3 h 30 min (Sonntag)
  • Distanz: 6,1 km (Samstag); 8 km (Sonntag)
  • Höhenmeter (Aufstieg): 1'250 m (Samstag); 110 m (Sonntag)
  • Übernachten: Berggasthaus Rotsteinpass
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Strecke Samstag